Heute wurde ein weiterer entscheidender Schritt für den Erhalt einer der seltensten Säugetierarten Europas und der Welt gesetzt: Der Alpenzoo Innsbruck-Tirol und die Staatliche Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) haben offiziell das Artenschutzprojekt zur Rettung der Bayerischen Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) gestartet. Im Rahmen eines feierlichen Kick-Off-Events unterzeichneten die Partnerinstitutionen den Vertrag für diese grenzübergreifende Initiative, die sich dem Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Wühlmausart widmet.
Von links nach rechts: Günther Platter (Präsident des Vereins Alpenzoo Innsbruck-Tirol), Dr. Nora Weyer (Artenschutzkoordinatorin des Alpenzoos), Simon Damerow (Regionalmanagement Innsbruck-Land der EUREGIO Zugspitze - Wetterstein - Karwendel (EZWK)), Sabrina Blandau (Geschaftsführerin der EUREGIO Zugspitze - Wetterstein - Karwendel (EZWK)), Dr. André Stadler (Direktor des Alpenzoos), Dr. Simon Ripperger (Fachexperte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU))
Bildnachweis: Thomas Steinlechner
Die Bayerische Kurzohrmaus wurde erstmals 1962 bei Garmisch-Partenkirchen entdeckt und galt nach jahrzehntelangem Nichtauftreten als verschollen – bis 2023 nach langjähriger Suche durch das LfU Bayern wieder Individuen in Mittenwald nachgewiesen wurden. Bis dahin lag das einzig weitere bekannte Vorkommen in Nordtirol, nahe des Alpenzoo Innsbruck-Tirol. Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebiets und der extrem geringen Populationsgröße ist sie in der Roten Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered, CR) eingestuft.
Die EUREGIO-Region Zugspitze-Wetterstein-Karwendel ist ein entscheidender Lebensraum für die Art und spielt eine zentrale Rolle im neuen Schutzprogramm. Ziel des Projekts ist unter anderem die Einrichtung eines Artenschutzzentrums am Alpenzoo Innsbruck-Tirol, das den langfristigen Erhalt gefährdeter Kleinsäuger und anderer alpiner Arten sichert. Das Projekt wird dabei zu 75 % aus Mitteln des Interreg Bayern-Österreich Programms sowie durch weitere Mittel des Alpenzoos gefördert.
Die Maßnahmen des EU-Projekts zum Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus umfassen:
Mit der Vertragsunterzeichnung ist ein großer Schritt vorwärts für den Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus gemacht. Der Alpenzoo Innsbruck-Tirol und das LfU Bayern setzen sich gemeinsam für den Erhalt dieser seltenen Art ein.
„Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für grenzüberschreitenden Arten- und Naturschutz. Gemeinsam können wir eine Art retten, die bisher kaum jemand kennt – die aber trotzdem Teil unserer alpinen Biodiversität ist,“ erklärt Dr. André Stadler, Direktor des Alpenzoo Innsbruck-Tirol.
Sabrina Blandau, die als Geschäftsführerin der EUREGIO Zugspitze-Wetterstein-Karwendel beim Kick-Off zugegen war, ergänzt: „Wir freuen uns, dass dieses besondere Projekt über das Interreg Bayern-Österreich Programm gefördert wird und der Artenschutz auf diese Weise unterstützt werden kann.“
Urheberrecht: Alpenzoo Innsbruck