Regionalmanagement Innsbruck Land: Knapp eine halbe Million € fließt in die nachhaltige Entwicklung der Region

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Förderungen
Mittwoch, 04. Oktober 2023 Inzing

Projektauswahlgremium hat bei erster Sitzung in neuer Förderperiode neun Projekte mit einem Volumen von 453.919 Euro und Gesamtkosten von fast 700.000,- € freigegeben.

Bildnachweis: Regionalmanagement Innsbruck Land

Regionalmanagement Innsbruck Land: Knapp eine halbe Million € fließt in die nachhaltige Entwicklung der Region

Das Projektauswahlgremium des Regionalmanagement Innsbruck Land beschließt Projekte, die auf Initiative von der lokalen Bevölkerung, Gemeinden oder der Privatwirtschaft entwickelt werden. Die Zielsetzung ist die nachhaltige Entwicklung der Region Innsbruck Land. Finanziert werden die Projekte mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Tirol. Mit dem Auftakt der neuen Förderperiode 2023-2027 hat das Regionalmanagement Innsbruck Land die erste Tranche an Fördermitteln ausgelobt. Ende September hat das Projektauswahlgremium über die eingereichten Anträge entschieden. Das ist der Startschuss für neun Projektinitiativen in der Region Innsbruck Land.


Förderung der Kreislaufwirtschaft
Die Abfallproduktion von österreichischen Privathaushalten hat in den letzten Jahren zugenommen und liegt mit 588 Kilogramm pro Person deutlich über dem EU-Durchschnitt. Erschwerend kommt hinzu, dass mit jeder Autofahrt zum Recyclinghof Treibhausgas-Emissionen entstehen. In den Gemeinden Aldrans, Lans, Sistrans, Rinn und Tulfes nimmt sich das Unternehmen „Mullala OG“ dieser Problematik nun an. Neben der Bewusstseinsarbeit für Wertstoffe und deren Recycling will das Unternehmen einen umweltfreundlichen Sammeldienst anbieten, der die Wertstoffe von Einzelhaushalten abholt und zum Recyclinghof transportiert. Die Abholung des Abfalls kann über eine digitale Plattform gebucht werden. Das zum Einsatz kommende Fahrzeug ist ein Elektrotransporter. Projektvolumen: 57.990 € mit 40 Prozent Förderung.
Auch auf betrieblicher Ebene soll der Einsatz und die Verwertung von Ressourcen thematisiert werden. In Kooperation mit der Wirtschaftskammer Tirol konzipiert das Regionalmanagement Innsbruck Land daher eine Workshopreihe, die für die Ökologisierung von Betriebsabläufen und das Konzept der Kreislaufwirtschaft sensibilisiert. Projektvolumen: 10.000 € mit 50 Prozent Förderung.


Stärkung nachhaltiger touristischer Angebote
Tourismusbetriebe in der Region Innsbruck Land haben bisher wenig Expertise im Bereich der Potenziale und Anforderungen für inklusiven Tourismus. Auf Initiative des TVB Seefeld mit dem TVB Innsbruck und in Kooperation TVB Hall wird daher ein Beratungs- und Schulungsangebot für Betriebe und touristische Einrichtungen entwickelt mit dem Ziel, ein qualitätsvolles Angebot sowie Infrastrukturen zu schaffen, die auch Menschen mit Behinderungen ein positives Urlaubserlebnis ermöglichen. Der im Rahmen des Projekts zu erarbeitende Praxisleitfaden wird neben allgemeinen Inputs zum Thema inklusiver Tourismus auch konkrete Kriterien für touristische Betriebe und Angebote enthalten. Projektvolumen: 29.720 € mit 80 Prozent Förderung.
Ferner wird der TVB Seefeld einen breiten Bevölkerungsbeteiligungsprozess starten, welcher zum Ziel hat, diverse Stakeholder und Interessierte zusammenzubringen und die Tourismusdestination Seefelder Plateau weiter nachhaltig zu entwickeln. Aufbauend auf den Vorarbeiten der letzten Jahre und der Auszeichnung der Destination mit dem Österreichischen Umweltzeichen gilt es nun, die gesamte Bevölkerung ins Boot zu holen und ein sogenanntes „Green Team“ mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft und der Bevölkerung zu etablieren, das den Tourismus als Gemeinschaftsprojekt sektorübergreifend weiterentwickelt. Projektvolumen: 66.045 € mit 70 Prozent Förderung.
Der Planungsverband Innsbruck und Umgebung wird wiederum für sein Gebiet einen Sportentwicklungsplan ausarbeiten, kurz: „Regio-SEP“. Ziel ist es, den Bestand und die Auslastung bestehender Sportstätten und -infrastrukturen zu analysieren und den Gemeinden Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben, wie auch unter Berücksichtigung der effektiven Nachfrage seitens der Bevölkerung und der Sportvereine die Kosten und die Nutzung der Sportstätten sowie das Angebot optimiert werden können. Projektvolumen: 250.000 € mit 65 Prozent Förderung.


 Aufwertung kulturelles Leben
In der Marktgemeinde Telfs gibt es enormes Potenzial für eine diverse Jugendkulturszene. Der Verein „Telfer Kultur Weberei“ hat dieses Potenzial erkannt und wird auf dem Gelände der ehemaligen Pischl-Textilfabrik einen Spielort für verschiedenste Kulturveranstaltungen einrichten. Die Räumlichkeiten sollen untertags den Vereinen und Initiativen in Telfs und den umliegenden Gemeinden, den Abteilungen der Marktgemeinde Telfs, sowie Privatpersonen zur Verfügung stehen. Abends soll der Bar- und Bühnenraum von den heimischen Vereinen genutzt werden, sodass gemeinsam mit dem Trägerverein ein vielseitiges Kultur- und Bildungsprogramm erarbeitet wird. Projektvolumen: 63.608 € mit 70 Prozent Förderung.
In der Nachbargemeinde Pfaffenhofen soll wiederum die Burgruine Hörtenberg für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Für diesen Zweck wird ein Gesamtkonzept für bauliche Maßnahmen sowie Möglichkeiten für Veranstaltungsreihen entwickelt. Projektvolumen: 21.600 € mit 65 Prozent Förderung.


Leerstandsmanagement
In der Region Innsbruck Land sind in vielen Dorfkernen leerstehende Gebäude bzw. freie Raumkapazitäten verfügbar. Um diese einer neuen Nutzung zuzuführen ist ein koordiniertes Vorgehen mit vielen Systempartnern erforderlich. In Kooperation mit dem Regionalmanagement RegioL und vier weiteren Regionalmanagements wird aus diesem Grund eine Koordinationsstelle etabliert, die in Sachen Ortskernrevitalisierung berät und dazu beiträgt, Dorfkerne wieder zu beleben. Projektvolumen: 108.000,00 €, Anteil Regionalmanagement Innsbruck Land: 18.000 € mit 80 Prozent Förderung.


 Mobilitätslösungen
Die Verkehrsbelastung im Stubaital ist enorm. Neben der massiven Überlastung der Straßen an den Wochenenden durch den Ski- und Gletschertourismus trägt auch der Pendelverkehr unter der Woche sowie ein fehlendes adäquates Rad- und Fußwegenetz zu weiteren Problemstellungen bei. Vor diesem Hintergrund hat sich der Planungsverband Stubaital dazu entschlossen, eine Mobilitätsstudie zu erheben mit dem Ziel, das Stubaital zur Modellregion für eine zukunftsweisende Mobilitäts- und Verkehrslösung zu machen. Die im Rahmen dieses Projekts erarbeiteten Mobilitätslösungen sollen auch anderen Talschaften als Vorlage für Mobilitätskonzepte zur Verfügung gestellt werden. Projektvolumen: 185.000 € mit 65 Prozent Förderung.